Zusammenfassung von Workshop und Abendveranstaltung (13.-14.2.2019): Handlungsfelder und Themen in der Obersauerregion
Im Einzugsgebiet der Obersauer führen wir Interviews und Workshops durch, um lokale Herausforderungen und Handlungsfelder zu untersuchen.
Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit der Flusspartnerschaft „Gewässervertrag Obersauer“ (getragen durch den Naturpark Öewersauer) sowie mit anderen Akteuren aus der Region. Auch die landwirtschaftliche Kooperation LAKU sowie der Trinkwasserversorger SEBES sind in der Referenzgruppe von NEXUS FUTURES vertreten.
Das Gebiet: Das Gebiet des Naturparks ist die Wasserregion Luxemburgs. Landesweit erhalten knapp 70 % der Haushalte mindestens einen Teil ihres Trinkwassers vom hiesigen 3,8 km2 großen Stausee. Er liegt inmitten der hügeligen und bewaldeten Landschaft der Ardennen, die landwirtschaftlich und touristisch genutzt wird. Als Koordinationsplattform betreut der Naturpark auch das Label „vum Séi“, unter dem regionale Lebensmittel, Kosmetika und Textilien vertrieben werden. Fünf Gemeinden mit 13 700 Einwohnern sind Teil des 15 400 Hektar großen Naturparkgebiets: Boulaide, Esch-Sauer, die Stauseegemeinde, Winseler und Wiltz. Zusätzlich zu diesen Gemeinden sind Goesdorf, Wahl und Rambrouch Mitgliedsgemeinden des Gewässervertrags Obersauer. Knapp zwei Drittel des Einzugsgebiets des Stausees liegen in Belgien.
Wasser und Natur: Aufgrund seiner vielfältigen und reichen Natur erhielt das gesamte Becken der Obersauer 2004 als eines der weltweit ersten Feuchtgebiete den Status eines Ramsar-Schutzgebiets. Die natürlichen Lebensräume und insbesondere gefährdete Pflanzen- und Tierarten stehen seit 2017 außerdem unter dem Schutz von Natura 2000, einem europäischen Netz von Habitat- und Vogelschutzzonen, welches weite Teile des Gebiets umfasst.
Trinkwasser: Anfang Juli 2019 hat das Umweltministerium den Gesetzesentwurf für die neuen Trinkwasserschutzzonen vorgestellt, der nach Durchführung einer öffentlichen Konsultation im Herbst 2018 überarbeitet wurde. Ziel ist eine Verbesserung der Wasserqualität des Stausees, der jahreszeiten- und wetterabhängig hohe Nitrat- und Phosphatgehalte aufweist sowie im Sommer häufig von einer Blaualgenplage heimgesucht wird. Dies verursacht hohe Kosten für die Trinkwasseraufbereitung und führt zum Verbot jeglicher Art von Wassersport. Seit Jahren bemühen sich Akteure im Naturpark, u.a. der Gewässervertrag sowie Landwirte und Wasserversorger im Rahmen der Landwirtschaftlech Kooperatioun Uewersauer (LAKU), um Verbesserungen. Die neuen Trinkwasserschutzzonen werden neue Einschränkungen, aber auch neue Fördermöglichkeiten für Gemeinden, Tourismus und Landwirtschaft bedeuten.
Forschungs- und Projektaktivitäten: Bis 2020 wird eine Fallstudie zu Wasserschutz und zur Ausweisung der neuen Trinkwasserschutzzonen in der Region erstellt. Untersucht werden Zusammenhänge, Entwicklungen und Herausforderungen an den Schnittstellen zwischen Wasserschutz, Naturschutz, Landwirtschaft und Regionalentwicklung. Ziel ist herauszufinden, welche Faktoren für die Planung und Umsetzung von Wasserschutzmaßnahmen förderlich bzw. hinderlich sind.
Am 13. und 14. Februar 2019 fanden zwei Veranstaltungen von NEXUS FUTURES in Boulaide statt. Sie wurden in Zusammenarbeit mit dem Gewässervertrag Obersauer organisiert. Die Teilnehmer entwickelten gemeinsame Systembetrachtungen und zukunftsweisende Handlungsansätze im Umgang mit Wasser, Boden und Natur für die Obersauerregion (siehe unten).
Ansprechpartnerin: Kristina Hondrila, Universität Luxemburg
Zusammenfassung von Workshop und Abendveranstaltung (13.-14.2.2019): Handlungsfelder und Themen in der Obersauerregion
Quelle: Copyright SEBES
Präsentationen zum Herunterladen:
Wasser und Naturschutz in der Obersauerregion (Bruno Alves, MECDD, 13.2.2019)
Vorstellung des Gewässervertrags Obersauer und der Landwirtschaftlech Kooperatioun Uewersauer (LAKU) (Frank Richarz, Naturpark Öewersauer, 13.2.2019)