Im Rahmen von NEXUS FLUSSGEBIETE möchten wir Herausforderungen im Umgang mit Wasser, Natur und Land in ihren lokalen Zusammenhängen verstehen und angehen.
Zusammenarbeit mit lokalen Flusspartnerschaften: Wir arbeiten eng mit zweien der insgesamt fünf Flusspartnerschaften in Luxemburg zusammen im Osten mit der Flusspartnerschaft Syr und im Norden mit dem „Gewässervertrag Obersauer“. Diese koordinieren Gewässerschutzmaßnahmen in ihren Gemeinden und haben die Aufgabe, sämtliche im Bereich Wasser und Natur tätigen öffentlichen und privaten Akteure sowie Bürger in ihren Gebieten zu sensibilisieren und zu vernetzen.
Wasser und Land: Die beiden Flussgebiete sind sehr unterschiedlich. Während es um die Syr aufgrund der Nähe zu Luxemburg Stadt Gemeinden mit relativ vielen Einwohnern und hohem Verkehrsaufkommen gibt, ist die sich nach Belgien erstreckende Obersauerregion durchweg dünn besiedelt. Der Stausee Obersauer ist das wichtigste nationale Trinkwasserreservoir für die wachsende Bevölkerung Luxemburgs. Gleichzeitig arbeiten hier viele landwirtschaftliche Betriebe, es wird Wasserkraft produziert und der Naturpark Obersauer ist ein beliebtes Freizeitgebiet. Die Gemeinden im Einzugsgebiet der Syr werden größtenteils vom Stausee mit Trinkwasser versorgt. Viele bemühen sich jedoch, eigene Quellen für Trinkwasser nutzbar zu machen.
Gemeinsam ist den Flusspartnerschaften und ihren Mitgliedern, dass sie sich mit Herausforderungen in einer Vielzahl von Bereichen befassen: vom Schutz von Gewässern, Quellen und Natur, über Trink- und Abwasseraufbereitung und Siedlungsbau, bis hin zu Wasserverbrauch und –verschmutzung in der (Land-)Wirtschaft und in Haushalten.
Forschungs- und Projektaktivitäten: In unserer Forschung setzen wir uns damit auseinander, wie Herausforderungen im Bereich nachhaltige Entwicklung sich lokal auswirken, wie sie sich historisch entwickelt haben und von Akteuren empfunden und eingeschätzt werden. Zu diesem Zweck führen wir Interviews durch und organisieren Workshops. Die Teilnehmer kommen aus den Flusspartnerschaften, Gemeinden und Wasser-Zweckverbänden, Landwirtschaft und Wirtschaft, nationalen Verwaltungen und Politik, Umweltorganisationen und Zivilgesellschaft.
Ziel der Workshops ist zunächst, das gegenseitige Verständnis zwischen den Akteuren zu verbessern. Darüber hinaus bieten sie den Akteuren Räume, um Handlungsoptionen und Empfehlungen zu entwickeln und gemeinsam zu verfolgen – und damit Wandel und Veränderungen in ihrem Umfeld aktiv mit zu gestalten.
Kristina Hondrila betreut diese Prozesse organisatorisch und wertet sie im Rahmen einer Dissertation wissenschaftlich aus.