Invasive Arten

Gebietsfremde Arten an neuen Standorten sind nichts Ungewöhnliches, werden diese allerdings als „invasiv“ eingestuft sind sie meist eine Bedrohung für die heimische Artenvielfalt. Die Bedrohung kann unterschiedlicher Natur sein und z.B. durch Übertragung von Krankheiten, Überlegenheit im Wettbewerb um Lebensraum und Ressourcen gefährden oder, besonders bei Pflanzen, durch Kreuzungen mit einheimischen Arten den Genpool verändern. Gebietsfremde und invasive Arten sind meistens über den Menschen verbreitet worden, die erhöhten Temperaturen in Klimawandelzeiten verschaffen vielen Arten zusätzlich einen Vorteil.

Invasiv?

Der Stinktierkohl wurde über den Gartenhandel und Parkanlagen in Europa verbreitet und stammt ursprünglich aus Noramerika. Lysichiton-Pflanzen können unter günstigen Bedingungen auf halbschattigen, nährstoffreichen und sauren Standorten in Gewässernähe bis 1,2 m hoch werden und bis zu 50 cm breite Blätter entfalten. Durch diese Konkurrenzwirkung können typische Tier- und Pflanzenarten zurückgedrängt werden, z.B. Torfmoose, Sumpf-Veilchen und Orchideen. Lysichiton americanus kann damit eine Bedrohung für die Vegetation von Feuchtstandorte darstellen, auch zum Beispiel an Quellstandorten.

Wo?

Der Stinktierkohl wächst am besten auf nährstoffreichen Böden, in Feuchtgebieten und feuchten Wäldern mit Schatten. Kommt aber auch an Ufern von stehenden oder fließenden Gewässern vor.

Aussehen?

Der Stinktierkohl ist eine große Sumpfstaude mit auffallend großen, ungeteilten, gestielten, tabakartigen Blättern, die bis zu 1,5 m lang werden können. Die Pflanze wächst nah am Boden und wird nicht sonderlich hoch. Der attraktive Blütenstand, ein von einem gelben Hochblatt (Spatha) umgebener grüner 12-20 cm langer Kolben, erscheint im zeitigen Frühjahr vor den Blättern. Daran bilden sich Beeren-Früchte mit je 1-4 Samen. Der Blüten- und Fruchtstand ähnelt damit dem des heimischen Aronstabes. Die Blätter des heimischen Aronstabes at pfeilförmige, manchmal schwarz gefleckte Blätter, die nicht länger als 30 cm sind.

Verbreitung in Luxemburg:  https://neobiota.lu/first-documented-observation-of-lysichiton-americanus-in-luxembourg/

 Stinktierkohl Blaetter

Die großen Blätter der Stinktierkohls

„Korina 2010-08-10 Lysichiton americanus 1“ by Katrin Schneider is licensed under CC BY-SA 4.0.

 Stinktierkohl

Die gelbe Blüte der Stinktierkohls

"File:Yellow Skunk Cabbage - geograph.org.uk - 605523.jpg" by Jonathan Billinger is licensed under CC BY-SA 2.0.

 

 

Invasiv?

Der Blaubanddärbling stammt aus Flussystemen in Ostasien, er wurde unbeabsichtigt über Eier 1960 zuerst nach Rumänien importiert. Er ist unempfindlich gegenüber Temperaturschwankungen und toleriert auch einen niedrigen O2 Gehalt im  Wasser, daher gilt er als sehr anpassungsfähig was ein Vorteil gegenüber heimischen Arten darstellt. Er hat eine negative Auswirkung auf andere Fisch und Amphibienarten durch die Konkurrenz um Nahrung und Laichraub. Der Blaubandbärbling frisst selektiv größere Zooplanktonarten (Crustacea), was zu erhöhter Phytoplanktondichte führt und somit die Eutrophierung der Gewässer begünstigt

Wo?

Er kommt sowohl an Uferzonen von Stillgewässern als auch in Fließgewässern vor, er bevorzugt sommerlich erwärmte Zonen und Pflanzenreiche Gewässer.

Aussehen?

Der Blaubanddärbling ist eine Kleinfischart und wird selten größer als 10 cm. Die Schuppen sind metallisch schimmernd, und entlang der Körperseite zieht sich, vorallem bei jungen Fischen ein schwarzblauer streifen.

Verbreitung in Luxemburg: https://neobiota.lu/pseudorasbora-parva/

Invasiv?/Wo?

Sie kommt meist in größeren Flüssen vor, wandert aber einmal in ihrem Leben in Richtung Meer, da der Nachwuchs Salzwasser benötigt um sich zu entwickeln. Die jungen Krabben wandern dann wiederum ins Süßwasser. Während dieser Massenwanderungen flussaufwärts trägt sie zum vorübergehenden lokalen Aussterben einheimischer wirbelloser Tiere bei, sie frisst aber hauptsächlich an Wasserpflanzen. Durch ihre intensive Wühltätigkeit verändert sie die Lebensräume auf ihrem Weg. Man kann die Krabben auch an Land antreffen, wenn sie Hindernisse bei der Wanderung umgehen. Die Art stammt ursprünglich aus Asien und wurde Anfang des 20. Jahrhunderts nach Europa eingeschleppt. Sie sind Überträger des tödlichen Pilzes „Krebspest“, gegen den sie selber resistent sind.


Aussehen?

Unverwechselbar durch den Haarpelz an den Scheren, bei Weibchen und Jungtieren ist er jedoch nicht so stark ausgeprägt. Der Rückenpanzer kann olivgrün bis braun und mit dunklen Flecken versehen sein, aber auch bläuliche und violette Farbvarianten gibt es. Der Panzer ist am Rand fein gesägt.


Verbreitung in Luxemburg: https://neobiota.lu/eriocheir-sinensis/

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 chinesische WOllhandkrabbe

"Eriocheir sinensis" by sanher is licensed under CC BY-NC 4.0

 

Invasiv?

Das Drüsige Springkraut stammt ursprünglich aus dem Himalaya und wurde als Zierpflanze nach Europa gebracht. Es ist ein Ausbreitungsprofi und genau das macht es so gefährlich für die heimische Pflanzenwelt, da es droht so andere Pflanzen aus zu konkurrieren. Die Blüten des Drüsigen Springkrauts haben die höchste Nektar Produktion in Europa und locken zahlreiche Bestäuber an.
Seit Ende des ersten Jahrzehnts des 21. Jahrhunderts breitet sich das Drüsige Springkraut zunehmend in der Landschaft aus, verlässt die Flussufer und besiedelt andere Lebensräume wie Straßenränder und Wälder. Ein Beispiel dafür ist das Our-Tal zwischen Stolzembourg und Dasbourg-Pont, wo es dem Drüsigen Springkraut gelungen ist, über die Hauptstraße zu "springen", die steilen Hänge hinaufzuklettern und in die Eichenwälder "einzudringen". Inzwischen kommt Impatiens glandulifera auch in vielen Wäldern und an Waldrändern vor. In den letzten 20 Jahren hat sich die Ausbreitung von I. glandulifera in Waldhabitaten beschleunigt und könnte durch die starke Ausbreitungstendenz von Uferpopulationen, größere anthropogene oder natürliche Störungen von Waldökosystemen, den verstärkten Einsatz von Forstmaschinen, die Samen transportieren können und die hohe Umwelttoleranz der Art begünstigt worden sein. Zu den Auswirkungen von I. glandulifera in Waldlebensräumen können negative Folgen für die Vielfalt der einheimischen Pflanzen und Mykorrhizapilze gehören. I. glandulifera kann sich auch negativ auf das Wachstum von gepflanzten Waldpflanzen auswirken.

Wo?

Vorzufinden häufig massenhaft besonders am Uferbereich von vielen Gewässern, aber auch an Straßenrändern, Hängen, Städten und Wäldern. Es bevorzugt feuchten und relativ Nährstoffreichen Boden.

Aussehen?

Das Drüsige Springkraut ist eine einjährige Pflanze, man kann sie vom Frühling bis Sommer finden. Es wächst schnell und kann bis zu 3 m hoch werden. Die Blätter wachsen gegenständig und sind stark gezackt. Die weißen, lila oder pinken Blüten wachsen in Blütengruppen (Blütenständen) von 2- 14 Blüten. Der Stängel ist meist rötlich, hohl und Haarlos.

 Video von aufspringender Kapselfrucht

 

"Impatiens glandulifera Royle" by Udo Schmidt is licensed under CC BY-SA 2.0.

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 Impatiens glandulifera 0.05 R by Rob Hille is licensed under Public Domain

Invasiv?

Orconectes limosus der Kamberkrebs und seine Artgenossen Pacifastacus leniusculus, der Signalkrebs und Procambarus fallax, der Marmorkrebs stammen alle aus Nordamerika und besiedeln heutzutage fast sämtliche Fließgewässer. Sie sind Überträger des tödlichen Pilzes „Krebspest“, gegen den sie selber resistent sind. Da die Krebse schneller wachsen, sich stärker vermehren und wesentlich aggressiver sind, sind sie dem heimischen Edelkrebs (EN: European crayfish) Astacus astacus biologisch überlegen und verdrängen ihn auch ohne Übertragung der Krebspest. Da der Signalkrebs dem Edelkrebs sehr ähnlich ist, wurde er vom Menschen auch in diverse Seen ausgesetzt.


Wo?


Die Flusskrebse sind recht scheu, weshalb man häufig nur tote Tiere oder Häutungspanzer entdecken kann. Da sie nachtaktive Tiere sind halten sie sich tagsüber gerne in ihren Schlupfwinkeln oder zwischen Wasserpflanzen versteckt. Sie sind Allesfresser. Die beiden Flusskrebse bevorzugen kühle Flüsse, kommen aber auch mit wärmeren Stillgewässern klar.


Aussehen?

 

Der Signalkrebs - Pacifastacus leniusculus

Signalkrebs

Signalkrebs1

Sind bräunlich bis olivfarben, Panzer glatt. Auf der Scherenoberseite am Gelenk befindet sich ein türkis- weißer Signalfleck (Name!), der manchmal nur schwach ausgeprägt ist oder sogar fehlt. Die Unterseiten der Scheren sind rot.


Verbreitung in Luxemburg: https://neobiota.lu/pacifastacus-leniusculus/

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 "Pacifastacus leniusculus, Ecrevisse de Californie Lac du Bourget_1( pêche INRA automne 2017)" and "Pacifastacus leniusculus, Ecrevisse de Californie Lac du Bourget_2 (pêche INRA automne 2017)" by photonat3873017107 is licensed under CC BY-NC-SA 2.0.

 Der Kamberkrebs - Orconectes limosus

Kamberkrebs

Sind bräunlich bis olivfarben, charakteristisch sind die Dornen an den Wangen vor der Nackenfurche und die orangenen Scherenspitzen.


Verbreitung in Luxemburg: https://neobiota.lu/orconectes-limosus/

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"Spinycheek crayfish" by Ansgar Gruber is licensed under CC BY-SA 2.0

 

Der Marmorkrebs - Procambarus fallax

Marmorkrebs


Der Marmorkrebs hat einen glatten Panzer und ist marmoriert. Diese Muster sind oft je Individuum einzigartig.

 

"Marmorkrebs Lorenz Seebauer SingliserSee Germany" by Lorenz Seebauer is licensed under CC BY-SA 4.0.

 

 

Invasiv?

Der Japanische Staudenknöterich wurde 1823 als Zier- und Gartenpflanze aus Ostasien nach Europa eingeführt. Er und auch seine Kreuzungen (Hybride) können leicht ausgewildert werden, sind konkurrenzfähig und bilden dichte Bestände, welche die einheimische Vegetation verdrängen. Obwohl er fast überall wachsen kann, bevorzugen alle Stauden-Knöteriche die Uferbereiche von Fließgewässern. Die oberirdischen Teile sterben im Winter ab und hinterlassen kahle Böschungen, welche der Erosion ausgesetzt sind. Es werden keine Samen produziert, sondern Fallopia japonica vermehrt sich klonal. Stängel und Wurzeln zerbrechen leicht in kleine Stücke, aus den Fragmenten kann sich eine neue Pflanze regenerieren. Die wichtigsten Verbreitungswege sind der Transport von Gartenabfällen und mit Wurzelstücken verunreinigte Erde. Wenn die Pflanze an Flussufern stark verfestigt ist, wird sie auch durch Überschwemmungen verbreitet und kann sich leicht flussabwärts ansiedeln.

Wo?

Wie andere asiatische Staudenknöteriche besiedelt der Japanische Staudenknöterich ein breites Spektrum an Lebensräumen, wobei er eine Vorliebe für feuchte und stickstoffhaltige Böden hat. Er bevorzugt sonnige Plätze oder halbschattige Standorte. Diese Pionierpflanze breitet sich sowohl in Ruderal- als auch in naturnahen Lebensräumen aus, darunter in Uferbereichen und offenen Wäldern.

Aussehen? Verwechslung?

Die Bestimmung der Knötericharten ist nicht immer einfach, insbesondere der sehr ähnlichen aussehenden Kreuzungen existieren. 2017 konnte das Museum zeigen, dass in Luxemburg die Kreuzung F. × bohemica häufiger vorkommt als Fallopia japonica. Sie ist eine natürliche, fertile Hybride aus Japanischem Staudenknöterich (Fallopia japonica) und Sachalinknöterich (Fallopia sachalinensis).

Fallopia x bohemica weist sowohl Merkmale von dem Japanischen Staudenknöterich und dem Sachalinknöterich auf. Es finden sich sowohl Blätter mit rechtwinkligem sowie mit herzförmigen  Grund. Oft ist eine Unterscheidung nicht eindeutig, sodass Funde im Zweifel auch mit "Fallopia spec." bezeichnet werden können.

 

Invasiv?

Der Ochsenfrosch wurde aus seinem Heimatgebiet dem östlichen Teil Nordamerikas, ab dem 19. Jahrhundert absichtlich nach Europa importiert, gezüchtet und wiederholt freigesetzt. Er war ein Gewinn für Gastronomie, Zierhandel und diente als Angelköder. Sie konkurrieren mit den heimischen Frosch- und Lurcharten um Laichplätze, Nahrung und Lebensraum. Die Vorkommen der Frösche werden vermutlich durch warme Winter gefördert, da dann weniger überwinternde Ochsenfrösche sterben.

Wo?

Der Ochsenfrosch lebt in pflanzenreichen stillen Gewässern wie Seen, Teichen und Sümpfen. Er bevorzugt wärmere Gewässer. Der Ruf der Männchen ist ziemlich laut und erinnert an Ochsenrufe.

Aussehen?

Er zählt zu den größten Froscharten weltweit (15-20 cm Körpergröße) und ist damit größer als alle heimischen Froscharten. Auch die Kaulquappe kann bis zu 14 cm groß werden. Erkennungsmerkmal erwachsener Tiere ist das auffallend große Trommelfell unterhalb der Augen. Der Körper ist olivgrün bis grau-braun gefärbt und oft dunkel gefleckt. Die Schallblase bei den Männchen befindet sich an der Kehle und nicht wie bei heimischen Wasserfröschen seitlich.

Verbreitung in Luxemburg: https://neobiota.lu/lithobates-catesbeianus/

 Ochsenfrosch

 "Ouaouaron (Lithobates catesbeianus)" by Bouligab is
licensed under CC BY-SA 2.0

Ochenfrosch1

"Lithobates catesbeianus DT [Z Yanzatza] 0803 (14)" by Archivo Murciélago Blanco is licensed under CC BY-SA 2.0

Kaulquappe Ochsenfrosch

Auch die Kaulquappen sind ungewöhnlich riesig, so groß wie ein Hühnerei.

 

Invasiv?

Das Nutria ist ein Nagetier aus Südamerika, das nach Europa vor allem zur Pelzzucht eingeführt wurde. Es ernährt sich von Stängeln der Wasserpflanzen und zerstört somit Röhricht Zonen und Fischaufwuchsgebiete. Auch Sumpfvogelnester werden von ihm geplündert. 

Wo?

Das Nutria lebt an Ufern von breiten Flüssen oder Seen und auch in anderen Feuchtgebieten. Sie bauen sich eine Höhle am Wasserrand und verteidigen ihr Revier. Oft leben Nutria zu zweit oder in Gruppen zusammen. Man kann es oft schwimmend oder nagend am Ufer beobachten.

Aussehen?

Nutria besitzen ein gelbraun bis Schwarz gefärbtes Fell, ihre Nagezähne sind orange. Der lange rattenähnliche Schwanz ist beschuppt und etwas behaart. Sie haben kleine Ohren und lange dicke Schnurrhaare, zwischen den 1. Und 4. Zehe der Hinterfüße befinden sich Schwimmhäute.

Verbreitung in Luxemburg: https://neobiota.lu/myocastor-coypus/

Bitte melde die Art, falls du sie gesehen hast, über neobiota.lu

Nutria1

"Stéphanie Baumard - Ragondin (Myocastor coypus) - Camargue" by Images pour des mots is marked with CC0 1.0

Nutria

"Beverrat (Myocastor coypus)" by Hennie Cuper is licensed under CC BY-NC 2.0

 

Invasiv?

Die Quagga-Muschel verdrängt offenbar die bereits vor über 100 Jahren eingeschleppte und fast flächendeckend vorkommende Zebramuschel (D. polymorpha). Sie verbreitet sich über große Flüsse und Kanäle immer weiter Richtung Süden.

Wo?

Mit Hilfe ihres Haftfußes kann sie sich an Steinen, Betonmauern oder Schiffsrümpfen festhaften. Ihre schnelle Ausbreitung verdankt sie ihrem Verbreitungsmechanismus über die freien Larven, die sich erst nach etwa über Woche auf einer Unterlage festsetzen.

Aussehen?

Die Farben sind sehr unterschiedlich, die besitzt eine beige bis dunkelbraune Schale und ist häufig deutliche längs gestreift. Erkennbar wird die Quagga-Muschel durch abgerundete Schalenseiten. Die Schalenseiten sind außerdem asymmetrisch, wenn man die Muschel von der Seite betrachtet sind sie Wellenförmig und nicht wie bei der heimischen Dreikantmuschel flach aufeinanderliegend.

Verbreitung in Luxemburg/ Aktionsplan: https://neobiota.lu/heracleum-mantegazzianum/ 

Invasiv?

Der Riesenbärenklau stammt ursprünglich aus dem Kaukasus und wurde als Zier. Und Gartenpflanze nach Europa eingeführt. Die enorme Wuchshöhe (über 3 m) und Blattfläche ermöglicht ihm, die meisten einheimischen krautigen Pflanzenarten zu verdrängen. Er kann dichte Bestände bilden, die bis zu 80 % des einfallenden Lichts absorbieren und die meisten lichtbedürftigen Arten verdrängen. Wächst er an Flussufern, können die Samen Kilometerweit über das Wasser verbreitet werden.  Neben den ökologischen Problemen stellen hohe invasive Bärenklau-Arten auch eine ernsthafte Gesundheitsgefahr für den Menschen dar. Die Pflanze sondert einen klaren wässrigen Saft ab, der mehrere photosensibilisierende Furocumarine enthält. Bei Kontakt mit der menschlichen Haut und in Kombination mit ultravioletter Strahlung führen diese Verbindungen zu schweren Verbrennungen der Haut (Branquart et al. 2010). Nach der Blüte sterben die Pflanzenteile ab und hinterlassen nicht befestigte Uferboden und die Gefahr von Erosion.

Wo?

Der Riesenbärenklau wächst auf feuchten und nährstoffreichen Böden an Ruderalstandorten, an Wegrändern, Flussufern und Waldrändern, auf verlassenen oder vernachlässigten Wiesen und in Hochstaudengesellschaften. In älterenÖkosystemen wie zum beispiel Wäldern ist sie kaum vertreten, kann aber in offenen Auenwäldern vorkommen.

Aussehen?

Der Stängel ist hohl und gefurcht, er trägt vor allem im unteren Bereich purpurfarbene Flecken. Er kann am Grund bis zu 10 cm dick werden. Die Blätter werden bis 1 (selten bis 3) m lang, sie sind 3-5teilig mit fiederteiligen Abschnitten. Der schirmartige oder tellerartige Blütenstand kann bis zu 80 cm Durchmesser erreichen und besteht aus weißen bis rosafarbenen Blüten. Die reifen Früchte sind flach und haben vor allem am Rand aufwärtsgebogene Borsten.

 

Invasiv?

Diese mehrjährige Unterwasserpflanze bildet dichte Populationen, die oft ganze Wasserkörper besiedeln, die Wasserbewegung einschränken, das Licht abschirmen, anoxische Bedingungen schaffen und das Ablagern von Sediment beschleunigen. Aufgrund ihrer schnellen Nährstoffaufnahme und sehr hohen Wachstumsrate verdrängt die Art  einheimische Wasserpflanzen.
Das ursprüngliche Areal der Art in Nordamerika reicht von Quebec über Montana bis Washington, südlich bis North Carolina und Kalifornien. Die Verbreitung erfolgt über vegetative Vermehrung: Sprossteile werden mit fließendem Wasser, dem Schiffsverkehr, Wassersportgeräten (einschl. Angeln) und mit Wasservögeln weit transportiert. Aus den Sprossteilen wächst eine neue Wasserpest Population.

Wo?

Elodea nuttallii ist eine Unterwasserpflanze, die in verschiedenen Arten von Süßwasserlebensräumen wächst, von stehenden bis zu langsam fließenden Gewässern. Sie ist sehr tolerant gegenüber Wasserverschmutzung und bevorzugt warme, eutrophe und kalkhaltige Gewässer. Man findet sie oft in artenarmen Wasserpflanzengesellschaften. Sie ist nährstofftoleranter als ihre Schwesternart Elodea canadiensis und kann sogar in Abwasser mit einer Konzentration von bis zu 27,2 mg NH4+-N/l überleben. Damit profitiert sie stärker von Gewässerverunreinigungen als E. canadensis. Elodea nuttallii kann in nährstoffeichen, stehenden oder langsam fließenden Gewässern Dominanzbestände bilden. In hypertrophe Gewässer können gerade nach Reduktion des Nährstoffgehaltes Dominanzbestände der Schmalblättrigen Wasserpest auftreten.

Aussehen?

Neben der Kanadischen und der Schmalblättrigen Wasserpest kommt bei uns auch die Argentinische Wasserpest (E. callitrichoides; mit flachen, längeren Blättern) vor, alle Arten sind aber recht schwierig zu unterscheiden. Wasserpest-Arten sind ausdauernde untergetauchte Wasserpflanzen. Ihre dicht beblätterten Sprosse kriechen oder wachsen aufrecht. Sie sind ca. 1 mm dick und bis zu 300 cm lang. Die hellgrünen schmalen Blätter dieser Art sind 3-eckig bis linealisch, lang zugespitzt, bis 10 mm lang und 0,4 – 1,5 (-2,4) mm breit. Im unteren Stängelbereich sind sie wechselständig angeordnet, im oberen Bereich stehen sie in meist 3-zähligen Quirlen. Im Gegensatz zur Kanadischen Wasserpest (E. canadensis) sind die Blätter der Schmalblättrigen Wasserpest schmaler, lang zugespitzten, zurückgekrümmt und mehr oder weniger stark spiralig gedreht.

 

Verbreitung in Luxemburg: https://neobiota.lu/elodea-nuttallii/

 Wasserpest blatt

Linealisch, lang zugespitzte hellgrüne Blätter der schmalblättrigen Wasserpest.

"Elodea nuttallii" by aarongunnar is licensed under CC BY 4.0.

 

 Wasserpest Blatt1

Bei manchen Blättern ist eine leichte spiralförmige Drehung zu erkennen, dies unterschiedet E. nutallii von E.canadensis.

"File:Elodea nuttallii* (8405291256).jpg" by Radio Tonreg from Vienna, Austria is licensed under CC BY 2.0.

 

 Wasserpest habitus

Dichte dominante Bestände der
Schmalblättrigen Wasserpest.

"Elodea nuttallii" by ahospers is licensed under CC BY 4.0

Invasiv?

Schmuckschildkröten (Trachemys spec.) sind vermutlich über den Zoohandel als Haustiere nach Europa gekommen. Sie stammen ursprünglich aus dem Süden der Vereinigten Staaten und dem Norden Mexikos, wurden aber aufgrund von Haustierfreisetzungen auch bei uns angesiedelt und verdrängen in vielen Gebieten die einheimische europäische Sumpfschildkröte (Emys orbicularis) aus ihrem Habitat.

Wo?

Die Schildkröten leben sowohl in langsam fließenden Flüssen als auch Auen, Sümpfen, temporären Feuchtgebieten und Teichen.

Aussehen?

Es gibt drei Unterarten, von denen zwei bisher in Luxemburg vorkommen. Die Gelbbauch-Schmuckschildkröte (Trachemys scripta scripta) hat einen ovalen grünlich bis bräunlichen Rückenpanzer ca. 12-21cm, ein gelbes Bauchschild und schmale gelbe Kinnstreifen.  Die Rotwangen-Schmuckschildkröte (Trachemys scripta elegans) erkennt man deutlich an den rotfarbenen Schläfenstreifen.

Verbreitungskarte in Luxemburg: https://neobiota.lu/trachemys-scripta-scripta-2/

Bitte melde die Art, falls du sie gesehen hast, über neobiota.lu

Trachemys scripta scripta 

Die Gelbbauch-Schmuckschildkröte (Trachemys scripta scripta) hat einen ovalen grünlich bis bräunlichen Rückenpanzer ca. 12-21cm, ein gelbes Bauchschild und schmale gelbe Kinnstreifen. 

"Male slider (Trachemys scripta scripta), Botanic Garden, Munich, Germany" by Diego Delso, CC BY-SA 3.0

Trachemys scripta elegans 

Die Rotwangen-Schmuckschildkröte (Trachemys scripta elegans) erkennt man deutlich an den rotfarbenen Schläfenstreifen.

"Red-eared Slider Turtle (trachemys scripta elegans)" by woodleywonderworks is licensed under CC BY 2.0.

 

 

 

Invasiv?

Der schwarze Zwergwels stammt ursprünglich aus dem großen Seen Gebiet in Nordamerika. Er kann im Zoohandel für Aquarien und Gartenteiche gekauft werden, so fand er wahrscheinlich auch seinen Weg in wilde Gewässer. 1934 fand man die ersten Zwergwelse in Nord-Europa in Süd-Europa gelten sie schon länger als etabliert. Zwergwelse sind Allesfresser und ernähren sich neben Insektenlarven, Egeln und Krebstiere auch von dem Laich anderer Tiere und setzen sich in Konkurrenz mit anderen Fischarten meistens durch. In kleineren Gewässern können Zwergwelse zur dominierenden Fischart werden und so andere Fischarten und Amphibien verdrängen. Sie tolerieren zudem noch hohen CO2 und niedrigen O2 Gehalt in Gewässern ebenso wie Verschmutzungen durch Abwasser. Die Artbestände sind zurzeit noch unbedeutend klein, aber durch das hohe „invasive Potential“ sollten diese unter Beobachtung bleiben.

Wo?

Zwergwelse leben in größeren Seen und Teichen, aber auch in langsam fließenden Gewässern mit weichem oder schlammigen Boden.

Aussehen?

Der schwarze Zwergwels ist leicht zu verwechseln mit dem braunen Zwergwels (Ameiurus nebulosus). Er hat 8 Barteln (Bartfäden), der Rücken ist dunkelgrau bis schwarz, der Bauch hell. Erwachsene Tiere werden zwischen 25 und 35 cm lang. Die Basis der Bartfäden ist bei A. melas schwarz, bei A. nebulosus hell.

 

Verbreitung in Luxemburg: https://neobiota.lu/ameiurus-melas-rafinesque-1820/

 Schwarzer Zwergwels

"File:Hal - Ameiurus melas - 1.jpg" by Emőke Dénes is licensed under CC BY-SA 4.0.

 Schwarzer Zwergwels1

"Ameiurus melas" by fishesoftexas is licensed under CC BY-SA 4.0.

 

Invasiv?

Die Qualle hat Ursprung wahrscheinlich im Jangtse-Fluss in China. Wie die Süßwasserqualle nach Europa kam, ist unklar – wahrscheinlich jedoch als blinder Passagier einer importierten Teichpflanze. Da sie sich ungeschlechtlich durch Teilung vermehrt kann sie sich schnell verbreiten Die Süßwassermeduse hat vermutlich keinen großen ökologischen Einfluss auf heimische Tier- und Pflanzenarten.

Wo?

Sie kommt in warmen, klaren, langsam fließenden und stehenden Gewässern vor. Die meiste Zeit lebt sie im Polypenstadium an Pflanzen angeheftet. Sie benötigt Wassertemperaturen von mind. 25°C um sich zur Meduse zu entwickeln. In warmen Sommern tauchen die Quallen oft massenhaft auf, sie sind für den Menschen ungefährlich.

Aussehen?

Ihr recht kleiner weißlich, transparenter Schirm hat etwa einen Durchmesser von 6 mm bis 20 mm. Sie ist die einzige Art der heimischen Nesseltiere die neben dem Polypenstadium ein Medusenstadium aufweist, also wie eine klassische Qualle aussieht.

Invasiv?

Helianthus tuberosus stammt aus dem zentralen und östlichen Nordamerika. Vermutlich brachte ihn der Anbau zum Essen der Wurzelknollen nach Europa. Unter westeuropäischen Klimabedingungen produziert die Pflanze keine lebensfähigen Samen und vermehrt sich vegetativ. Knollen und Wurzelstücke (Rhizome) werden mit Nagetieren und fließendem Wasser, insbesondere bei Winterhochwasser, transportiert. Die Pflanze kann dichte und beständige Monokulturen entlang von Flüssen bilden, wo sie einheimische Arten meist durch Beschattung und Konkurrenz um andere Ressourcen verdrängt.

Wo?

Helianthus tuberosus, bevorzugt lichtreiche, sandige, feuchte und nährstoffreiche Böden. Sie gedeiht am besten an Standorten, die immer wieder von Hochwasser überflutet werden (Flussufer), kann aber auch in Ruderalgebieten und in der Landwirtschaft vorkommen.

Aussehen?

Die Pflanze wächst bis zu 3 m hoch, der Stängel ist rund und rau behaart. Die gestielten Blätter sind breit-lan­zettlich, am Rand gesägt, oberseits rau und unterseits fein weich­haa­rig. Sie werden bis zu 25 cm lang und 10 cm breit und stehen im un­teren Bereich des Stängels gegenständig, oben wechselständig. Die gelben Blüten sind aufrecht und haben einen Durchmesser von 4 bis 8 cm. Zungen- und Röh­renblüten sind gelb. Die Pflanze blüht von September bis Oktober.

 

Verbreitung in Luxemburg / Aktionsplan: https://neobiota.lu/helianthus-tuberosus/

 Topinambur habitus

Habitus von Topinambur

"File:Helianthus tuberosus Paludi 02.jpg" by Syrio is licensed under CC BY-SA 4.0.

 Topinambur wurzeln

Essbare Wurzelknollen von Topinambur

"Helianthus tuberosus 'White Round', Tsaghkadzor, in culture" by Vahe Martirosyan is licensed under CC BY 2.0.

 Tompinambur flower

Blüten von Topinambur

"Helianthus tuberosus Paludi 06" by Syrio is licensed under CC BY-SA 4.0.

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